E-Gitarren Kaufberater

Wenn man beginnt, sich mit dem Thema E-Gitarrenkauf zu beschäftigen, steht eine große Vielfalt an Bauarten und Modellen zur Auswahl. Diese Modelle können sich im Preis auch mit derselben Marke dramatisch unterscheiden.

Daher empfehlen wir, in drei Schritten vorzugehen:

1. Welche Bauart soll es sein?

Hier ist zuerst einmal wichtig zu entscheiden, für welche Musikrichtung du eine Gitarre möchtest. Auch wenn es Allrounder wie die Stratocaster gibt, sehen Gitarren für Heavy Metal-Gitarristen nun mal anders aus als für Indie-Rocker oder Folk-Fans. Als Entscheidungshilfe kannst du auf unserer Website die Gitarrenbauart anhand des Styles und anhand von bekannten Musikern auswählen.

2. Welches Budget habe ich zur Verfügung?

Dein Budget für die Gitarre entscheidet sehr schnell darüber, ob du dir ein teures Orignalmodell „Made in USA“ leisten kannst, oder eine günstigere Variante, die unter dem selben Markennamen beispielsweise in Mexico oder Asien hergestellt wurde.

Die Kult-Marken Fender und Gibson haben darüber hinaus mit Squier bzw. Epiphone hauseigene Marken, die ebenfalls gute Gitarren herstellen, die  aber preisgünstiger meist in Asien gebaut werden. Auch bieten Hersteller wie z. B. Ibanez brauchbare günstige Nachbauten der Klassiker und darüber hinaus auch Eigenentwicklungen an. Auch wenn du nicht viel Geld zur Verfügung hast, stehen dir mit No-Name Herstellern zum Teil schon Einsteigermodelle unter 100 Euro zur Verfügung.

Lass uns das am Beispiel einer Stratocaster verdeutlichen:

  1. Fender-Modelle, die in den USA oft sogar handgefertigt werden, kosten meist über 1500 Euro – gerne auch deutlich mehr

  2. Fender Mexico – In Mexico gefertigte Fender-Gitarren sind für Preise zwischen 500 und 1000 Euro zu haben

  3. Squier – Die Marke Squier gehört zum Fender-Konzern. Die Gitarren werden in Asien gebaut und kosten aktuell ab um die 200 Euro

  4. Eine Stratocaster-ähnliche Gitarre von Ibanez liegt ungefähr auf gleichem Preisniveau wie eine Squier

  5. Und eine sehr preiswerte Stratocaster-ähnliche Gitarre kannst du mit etwas Glück unter 100 Euro bekommen

Das könnte man so ähnlich mit Gibson und weiteren Marken durchdeklinieren. Die einzelnen Stufen unterscheiden sich natürlich nicht nur im Preis, sondern auch in Fertigungsqualität und Wertigkeit der Bauteile und Materialien. Das muss aber nicht heißen, dass eine Fender „Made in USA“ 10x besser ist als eine Squier, nur weil sie das 10fache kostet…

3. Welches konkrete Modell soll es sein?

Wenn du dich nun auf einem Preisniveau wiedergefunden hast, wirst du feststellen, dass es beispielsweise nicht nur EINE Squier Stratocaster (Amazon-Suche*) gibt, sondern eine ganze Reihe von Modellen. Nun kannst du dich daran machen, Features, wie Pickup-Ausstattung und Tremolos oder schlichtweg Farben zu vergleichen. Dabei gilt natürlich gerade bei preiswerten Modellen: weniger ist oft mehr. Versuche in jedem Falle, ein Instrument mal zu spielen, bevor du es kaufst. Falls du schon einen Verstärker besitzt, solltest du daran denken, die Gitarre zusammen mit deinem Equipment zu testen.

Zusammengefasst:

  1. Wähle eine Bauart aus, die zu deiner Musik und deinem Style passt
  2. Entscheide nach Budget welches Preisniveau du dir leisten willst und kannst
  3. Wähle das konkrete Modell nach gewünschten Features und Farbe aus. Probier es vor dem Kauf aus!

Viel Spaß mit der neuen Gitarre!

Foto: Thomas Brownell guitars (CC BY 2.0) via Flickr / Ausschnitt